Quelle: Spor İstanbullu OlMak
Istanbul - da wollten wir schon vor einigen Jahren mal hin. Und haben dann canceln müssen wegen der politischen Situation. Jetzt aber liefen wir, von Asien nach Europa über die Brücke der Märtyrer des 15.Juli.
Freitag in aller Frühe ging es nach Hannover und mit Turkish Airlines nach Istanbul. Wolfgang hatte uns schon vorab einen Transfer zum Hotel gebucht (und gezahlt). Per WhatsApp wurden wir informiert, zu welchem Ausgang dieses riesigen Flughafens wir uns begeben sollten - und siehe da, es war tatsächlich jemand vor Ort, der auf "Wolfgang" wartete. Dieser Mensch lotste uns gefühlte halbe Kilometer durch die Gegend bis auf die unterste Ebene des Airport, und da war die Hölle los ,
Bericht: Bärbel Neugebauer
Ergebnise unter: iPico Wiz Results
Ergebnisse: GER Teilnehmer
Marathon liefen:
117. Richard Kölber 5:08:45
118. Wofgng Friedrichs 5:08:46
Lauf über 15 Km:
17. Kurt Eden 1:21:09
89. Bärbel Neugebauer 1:47:12
90. Gisela Fisser 1:47:12
101. Karin Eden 1:53:40
123. Werner Ihlow 2:23:31
Hunderte Taxen und Bullis fuhren vor, Männer riefen, es wurde gehupt und Ankömmlinge auf Autos verteilt. Nur das Auto für Wolfgang kam immer "in 5 Minuten", und warum sein Freund noch nicht vor Ort sei, wisse er auch nicht... Nach einer Stunde endlich erschien tatsächlich ein Van und wir wurden abgeholt. Auf überfüllten Straßen und durch enge Gassen erreichten wir das Hotel in der Altstadt. Samstag machten wir uns auf den Weg zur Messe, um unsere Startunterlagen abzuholen und erkundeten danach noch ein wenig die Altstadt. Sonntag hieß es dann früh aufstehen. Die bestellten Lunchpakete (Frühstück hätte es erst ab 8h gegeben) erwiesen sich als ein Sandwich pro Nase, welches mittelmäßig vertrauenserweckend aussah, aber durchaus essbar war. Wir sollten die Straßenbahn um 7:15h zum Hafen nehmen, hatte man auf der Messe gesagt, damit wir auf jeden Fall eine der Fähren zum Startpunkt erwischen - nur fuhr leider wegen des Laufs keine Bahn. Ein Strom von Läufern vieler Nationalitäten machte sich also auf den Weg zum Hafen, wo bereits eine endlos lange Schlange für die Schiffe wartete. Endlich waren auch wir auf einem solchen. Nach wenigen Minuten begann eine Band zu spielen, die Musiker marschierten spielend zwischen den Läufern hin und her, sehr mitreißend. Auf der anderen Seite des Bospurus hieß es dann, sich zu beeilen, sahen wir doch schon Läufer über die Brücke laufen, welche pünktlich um 9h gestartet waren. Glücklich erreichten Gila und ich das Fahrzeug, bei dem wir unsere Kleiderbeutel abgeben sollten, und bekamen einen Korb: Wir seien zu spät, das Auto fahre jetzt ab. Bitten und Betteln half nicht, dass es ja nicht unsere Schuld war, dass die Bahn nicht fuhr, interessierte nicht. Die Fahrer des Folgefahrzeugs (andere Startnummern) erbarmten sich schließlich und nahmen unsere Beutel. Dann ließ man uns nicht
mehr in den vorgesehenen Startblock - "you are too late", was den Vorteil hatte, dass wir mit Karin starten konnten. Ein Meer von Läufern joggte, trabte oder ging über die Brücke, fast alle mit Smartphones, fröhlich Bilder zu allen Seiten schießend, von ihren Freunden oder sich selbst oder dem grandiosen Ausblick. Wir haben dann auch einen Genusslauf gemacht, uns gegenseitig auf Ausblicke oder Besonderheiten aufmerksam gemacht, das zahlreiche Publikum und die Bands genossen. Es waren kurze Kilometer und wir dann glücklich im Ziel. Nach einem weiteren Marsch zur Kleiderbeutelausgabe gab es dann türkischen Basar einmal anders: Schreiende Menschentrauben um Kleiderbeutelhaufen geschart, ein heilloses Durcheinander und dann der arme Kurt, der uns erzählte, dass er schon seit einer Stunde auf der Suche nach seinen Sachen sei... Irgendwann hatten wir dann aber alle die richtigen Beutel, konnten uns umziehen und zum Hotel zurück. Nach dem Duschen machten wir uns auf den Weg zur blauen Moschee, wo der Zieleinlauf der Marathonläufer war. Dort warteten wir auf Wolfgang und Richard, die sich ebenfalls entschlossen hatten, gemeinsam zu laufen. Zufrieden beschlossen wir den Tag mit einem gemeinsamen Essen und einer kleinen Siegesfeier. Montag machten wir eine Bootsfahrt ins goldene Horn und schauten uns weiter in der Stadt um. Jeder besuchte die Sehenswürdigkeiten, die ihm wichtig waren, bis Dienstag Mittag war Zeit, auch um evtl noch Souvenirs zu kaufen. Der Rückflug verlief reibungslos - und nun müssen wir nur noch entscheiden, wo wir nächstes Jahr mal einen besonderen Lauf erleben wollen....
Bericht: Bärbel Neugebauer