Was Ist Yoga?
Yoga ist als Übungsweg seit mindestens 3.500 Jahren überliefert, wahrscheinlich ist er wesentlich älter. Wir finden hier eine schier unvorstellbare Menge an Wissen darüber angesammelt, wie der Körper und der Geist des Menschen strukturiert sind, welche Störungen häufig auftreten und wie man ihnen am wirkungsvollsten und nachhaltigsten begegnen kann.
Wie wirkt Yoga?
Viel zu oft sind wir gezwungen, unbeweglich und mit schlechter Haltung zu sitzen oder müssen stundenlang in geschlossenen Räumen ausharren, so dass sich körperliche und seelische Spannungen in uns aufbauen.
Nun hat sich jedoch die Beweglichkeit des Körpers als unverzichtbar für sein Wohlergehen erwiesen. Die Erhaltung seiner Geschmeidigkeit und Spannkraft ist das wirksamste Mittel, um zu vermeiden, dass er versteift, dicker wird und schmerzhafte Verspannungen bekommt.
Der Körper kann mit einem komplexen Unternehmen verglichen werden, in dem viele kleine Rädchen ineinandergreifen, derer man sich aller bewusst sein sollte, wenn es prosperieren soll. Der Yoga wirkt gleichermaßen auf die physische Struktur (Gelenke, Muskeln), auf die physiologischen Funktionen (Blutkreislauf, Verdauung) wie auch auf die Psyche des Übenden. Diese dreifache Wirkungsweise ermöglicht das gute Funktionieren des „menschlichen Unternehmens“, was heißt, dass ununterbrochen und in ausreichender Menge Lebensenergie freigesetzt und in Umlauf gebracht wird.
Zwei der mir am häufigsten gestellten Fragen:
Muss ich beim Yoga einen Kopfstand machen?
Nein, denn Yoga hat mit Akrobatik nichts zu tun. Wir arbeiten nach dem Prinzip des Fortschreitens, d. h., dass wir uns von einfachen zu komplexeren Situationen und vom Bekannten ins Unbekannte bewegen.
Es beinhaltet ein stufenweises Vorgehen unter Berücksichtigung der gegebenen Situation. Wir holen uns dort ab, wo wir heute gerade stehen, nicht dort, wo wir gestern waren oder eigentlich schon lange sein müssten. Wir beginnen mit einfachen Übungen und gehen langsam aufbauend zu schwierigeren und komplexeren Lernzielen über. Sehr fordernde Übungen (Asanas) werden in viele einfache Einzelschritte zerlegt und dann wieder als Ganzes zusammengefügt.
Auch die einfacheren Übungen und Haltungen verkörpern das Prinzip, das hinter jeder der komplexen Haltungen steht. Im Yoga ist die äußere Form zweitrangig. Sie stellt den Rahmen dar und ist nur Mittel zum Zweck. Klassische Yoga-Asanas sind so konzipiert, dass sie jeweils bestimmte Aspekte unseres Körpers (wie Verdauung), unserer Seele (Verinnerlichung) oder unseres Geistes (Achtsamkeit) ansprechen.
Na, ausgeschlafen?
Ja, aber nicht nur das.
Richtig ist, dass unsere Aufmerksamkeit nach innen gerichtet ist. Wir haben im Yoga Techniken der Aufmerksamkeitsschulung, der Entspannung und der Tiefenentspannung (Yoga Nidra). Dies alles führt dazu, dass wir ruhiger, gelassener und ausgeglichener werden. Wir schenken uns einmal die Woche den Raum, ganz wir selbst sein zu dürfen. Wir nehmen unseren Körper wahr (oder auch noch nicht so richtig), unsere Gedanken kommen zur Ruhe (oder sie tragen uns mal wieder davon) und wir spüren unseren gleichmäßigen ruhigen und feinen Atem (oder aber die Blockaden, die das freie Fließen verhindern). All das nehmen wir liebevoll wahr und fühlen uns wohl. Die Veränderung kommt durch liebevolles, regelmäßiges Üben.
Der Weg ist das Ziel - und wir sind auf dem Weg!